Mai 03 2024

Bilderrätsel Nr. 760

bebopalulaVor 60 Jahren

Im „neuen“ MP-Heft habe ich etwas ganz Tolles gefunden. Leider ist die Bildqualität (trotz mühsamer Nachbearbeitung) immer noch miserabel.

Warum ich vor lauter Begeisterung das Foto trotzdem als Rätselmotiv anbiete, erfahrt ihr bei der Auflösung. Ich hatte diesen „magischen Moment“ meines Leben schon mal erwähnt.

Musik Parade Nr. 21 | Mai 1964

Frage: Wer ist das und was war der Anlass für dieses Foto?

Bilderrätsel Nr. 760

Bilderrätsel Nr. 760

Apr 19 2024

10 Jahre SZR-Treffen

SZR-Treffen 2024

Nach all den schönen persönlichen Treffen einiger Mitreisender seit dem 6. Juni 2014 soll am Donnerstag, 30. Mai 2024, wie immer nachmittags und abends, ein Jubiläums-SZR-Treffen in Kappeln stattfinden. In lockerer Atmosphäre mit kleinem Programm und abschließender gemütlicher Einkehr zum Essen und Klönen.

Noch ist nur der Termin fest, es werden aber noch Vorschläge gesucht, was man ansehen möchte. Ein nettes Lokal ist auch noch nicht gewählt.

Bitte meldet euch bei Interesse bei Achim, er gibt dann alles an Runa weiter, die es gerne wieder übernommen hat, die zentrale Ansprechstelle zu sein.

Wir freuen uns immer über neue Gesichter! Und Partner/Begleitpersonen sind natürlich ebenfalls immer willkommen!

Liebe Grüße
Heino

SZR-Treffen 2014-2021

Mai 05 2024

Die Kürbisbande

2017 habe ich einen Beitrag über die Kürbisbande verfasst, der auch so bestehen bleibt.

Aber auf der Basis der ergänzenden Kommentare und den aktuellen Erinnerungen von Bernd Koch habe ich jetzt eine überarbeitete Fassung erstellt.

Die Kürbisbande

In den 50er-Jahren trieb in Kappeln und Umgebung die „Kürbisbande“ ihr Unwesen und versetzte viele Kappler – besonders uns Kinder – in Angst und Schrecken. Zur Vermummung trugen sie manchmal ausgehöhlte Kürbismasken.

Aber was haben sie eigentlich angestellt? Welchen Schrecken haben sie verbreitet? Woher kam unsere Angst? Alles nur Märchen?

Und die spannendste Frage: Was waren das für Leute?

So viel ist klar: die Kürbisbande gab es wirklich und es handelte sich dabei um „halbstarke“ Jugendliche, die dem Alkohol zusprachen und sich – wie andere in diesem Alter – irgendwie abreagieren mussten. Aber an mehr kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern – außer dass wohl der Sohn von Bäcker Hubert Klatt, dazugehörte, weshalb ich auch schon mal auf ein Eis verzichtete, wenn ich „Dicker“ Klatt im Café entdeckt hatte.

Zu meinem kleinen Beitrag gab es zwei weiterführende Kommentare:

Wolfgang Jensen schrieb:

Ich habe neulich einen alten Kappler (84 Jahre) nach der Kürbisbande befragt. Er meinte sich erinnern zu können, dass die sich oft in der Gastwirtschaft Bornschein in der Mittelstraße (später Charmaine) getroffen haben. Der Anführer soll aus der Ecke Kopperby/Karby gekommen sein und wurde „Kürbis“ wegen seiner besonderen Kopfform und seiner auffällig platten „Boxernase“ genannt.

Konrad Reinhardt zitierte aus der Chronik des TSV Nordschwansen-Karby:

In den Jahren 1957 und 1958 kam die Vereinstätigkeit wieder zum Erliegen.
Es war ein Glücksumstand, dass der Karbyer Bürger und Tierarzt Dr. Georg Hell mit einigen engagierten Bürgern den Verein wieder aufleben ließ. Vor allem hatten sich diese Bürger unter der Führung Dr. Hells zum Ziel gesetzt, ziellos herumstreunende Jugendgruppen, genannt „Kürbisbande“, die sich des Alkohols bedienten und die Bürger der Gemeinde in Angst und Schrecken versetzten, zu vernünftigen Aktivitäten zu bringen, wobei der Sportverein exakt die richtige Gruppierung war.

Dass sich die „Keimzelle“ der Kürbisbande tatsächlich in Karby und nicht in Kappeln befand, hat jetzt auch Bernd Koch bestätigt:

Mit dem Aufkommen von Bill Haley, Elvis und anderen Musikern wurde ein neues Zeitalter eingeläutet. Dieses war für die Generation vor uns eine Situation, mit der diese nicht fertig wurde. Anders als im „Tausendjährigen Reich“ haben sich die jungen Leute ab ca.16 Jahren zusammengetan, um zu feiern und auch die neue Musik zu hören, die ja „Negermusik“ war und zu allem Übel wollte man auch noch Nietenhosen tragen, die aus Amerika kamen.

In Kappeln trafen wir uns nach den Schularbeiten und liefen die Schmiedestrasse auf und ab. Manchmal waren wir bis zu 15 Leute. Das galt bei manchen „Bürgern“ als Zusammenrottung. Dies war die sanfte Version.

Etwas härteres entstand in Karby und Umgebung. Hier waren die jungen Leute etwas älter und überwiegend beruflich tätig. Sie hatten als Erkennungsmerkmal rote Jacken und schwarze Hosen, die Calypsohosen genannt wurden. Wer viel Geld hatte, konnte sich Lederjacken leisten. Die anderen mussten sich mit sogenannten Blousons zufrieden geben, die man in Kappeln bei Poppenhusen kaufen konnte. Herr Poppenhausen war übrigens ein Mensch mit Verständnis für junge Leute. Stets zu einem Gespräch bereit. Das alles passte aber nicht jedem Erwachsenen aus „glorreichen Zeiten“.

Ganz schlimm war es, dass auch Klaus-Harms-Schüler Mitglieder bei der Bande waren. Die Auftritte der Bande fanden in Kappeln meistens am Wochenende statt. Die Jungs kamen entweder mit Auto, Moped und auch Trecker nach Kappeln und versammelten sich in besagter Kneipe [Bornschein], die einen schlechten Ruf hatte nicht zuletzt auch dadurch, weil sich auch amerikanische Soldaten, die auf der Radarstation in Falshöft stationiert waren, dort herumtrieben und auch „Neger“. Für Bürger war dieses Lokal offiziell tabu, aber nach genügend Vorglühen in anderen Lokalen wurde auch die sogenannte „Genickschussbar“ gerne besucht. Das gleiche galt für den „Flensburger Bahnhof“, später „Leuchtturm“.

Es gab in Karby vernünftige Menschen, die sich Gedanken gemacht haben. Es waren – wie geschildert – der Tierarzt Hell und ganz besonders der Mediziner Dr. Luth, übrigens auch bekannt als Heimatschriftsteller. Soweit ich weiß, wurde ein Raum für Treffen organisiert. Dennoch wurden weiterhin Treffen in Kappeln abgehalten.

Eine sehr traurige Angelegenheit gab es 1958. Einige Leute der Gruppe, ich glaube es waren 4, fuhren mit einem Trecker nach Kappeln, waren betrunken und wollten nach Karby zurückfahren. In Ellenberg hinter dem Gasthof in der Kurve lag ja damals eine Schmiede. Die Jungs haben die Kurve nicht richtig bekommen und stürzten mit dem Trecker den Abhang hinunter. Es gab Opfer, wieviel Tote weiß ich nicht mehr. Dies sprach sich in der Stadt und auch in den Schulen herum, es gab ja noch Samstagunterricht. Wir liefen auch hin. Es waren viele Menschen dort.

Dies war auch bald das Ende der Gemeinschaft. Die besorgten Bürger von Kappeln und Umgebung konnten aufatmen, taten mir aber sehr leid, weil sie dann auf ihren Stammtischen keinen Grund mehr hatten, sich aufzuregen.

Mai 02 2024

Winter in den Fünfzigern

Wintersport in Kappeln Anfang der 50er-Jahre 
von Bernd Koch

Geht es Euch auch so, dass Ihr meint, früher hätte es noch richtige Winter gegeben mit ordentlich Schnee und gefrorenen Gewässern rund um Kappeln. Ich will versuchen, etwas über Rodeln, Skilaufen und Eissport zu schreiben.

Wer weiß noch, dass es vor dem Bau der Umgehungsstraße eine sagenhaft tolle Rodelbahn gab. Sehr lang und auch steil. Die Abfahrt begann auf einer Wiese vor dem Grundstück des Tierarztes Brogmus an der Schleswiger Straße.

Kurze Abweichung:
Gegenüber von Brogmus befand sich ein Sportplatz. Hier fand nach dem Krieg im Rahmen des Austausches und der Wiederaufnahme des Sportverkehrs ein Spiel des TSV gegen eine schwedische Mannschaft statt. Schweden war das erste Land, welches auf Sportebene wieder Kontakte zu Deutschland aufnahm.
Später gab es noch ein Spiel gegen BK Kopenhagen, einem dänischen Meister. Dieses fand gegenüber statt auf dem Gelände des heutigen Autohauses Fabian. Der Platz an der Mittelschule war damals noch nicht fertig.

Jetzt wieder zum Wintersport:
Die besagte Rodelbahn war nach meiner Erinnerung über 100 Meter lang und auch ziemlich steil, man konnte ein ziemliches Tempo erreichen. Obwohl diese Bahn stark besucht war, gab es keine größeren Unfälle zu verzeichnen. Mit dem Bau der Umgehungsstraße war es leider mit dem Vergnügen vorbei.

Es gab aber noch andere Möglichkeiten der Zerstreuung. Am Fuße besagter Rodelbahn kam man zur Torfkuhle, heute vornehm und etwas bearbeitet „Hüholzteiche“ genannt.

Es wurde hier tatsächlich anfangs der 50er noch Torf gestochen. Männer aus Dothmark arbeiteten in ihrer Freizeit gegen Deputat und etwas Lohn für Fritz Willhöft, den Wirt der Waldwirtschaft Hüholz. Der Torf wurde mit einem besonderen Spaten ausgestochen, dann auf das Gras zum Vortrocknen gelegt und anschließend wurde er im Kreis gestapelt. Uns Jungs und Mädels hat es Spaß gemacht zu helfen. Wir waren ja auch genügend an der Zahl.

Besagte Torfkuhle war jeden Winter proppenvoll. Es fanden Eishockeyturniere statt und auch Schnellläufe. Mir ist auch eine besondere Art Eiskunstlauf in Erinnerung. Der damals schon fast 70-jährige Hans Schubert gab manchmal Proben seines Könnens. Wir unterbrachen dann auch mal unsere Spiele und wurden Zuschauer seiner Darbietungen. Er war immer dankbar. So war es jeden Winter. Hin und wieder sah man auf dem Rodelberg auch Exoten mit Ski!

Die nächste Rodelmöglichkeit befand sich ca. 200 Meter weiter am Waldrand, unser Rodelberg, vom Hüholzweg leicht zu erreichen. Dieser Berg bestand aus zwei Teilen, einen etwas längeren und kürzeren. War auch nicht so steil wie der bei Brogmus! Es reichte aber immerhin, um sich dort bis zur Dunkelheit aufzuhalten.

Wer noch ein besonderes Rodelerlebnis haben wollte, begab sich zur sogennnten S-Bahn im Hüholz unterhalb der Gaststätte. Es war ein Weg der etwas abseits von der Gaststätte nach unten ging und mit etwas Phantasie die Form eines S hatte, also schon etwas fahrerischen Könnens bedurfte, besonders wenn sich schon eine Eisschicht gebildet hatte. Wenn es schon mit dem Schlitten ziemlich schwer war, entpuppte sich das Experiment mit Ski doch als fast unmöglich.

In Anbetracht der Olympiasiege 1954 von Toni Sailer wollte es auch ein späterer Schulfreund ohne großes Training versuchen. Er endete im ersten Versuch kläglich nach der ersten Kurve am Baum. Er selbst, seine Ski und auch der Baum blieben heil.

Neben der Torfkuhle gab es auch noch andere Teiche in der Umgebung und als Highlight die überschwemmten Salzwiesen zwischen Angela und Königstein.

In besonderen Jahren war auch die Schlei zugefroren und wir konnten auch dort laufen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich mit einigen anderen mal bei bestem Wetter bis Karschau gelaufen bin.

Eine andere Möglichkeit gab es auch noch auf den sogenannten Schlemmkuhlen von Ancker. Auf dem Lehm oder Ton hatte sich Wasser gespeichert und war dann gefroren. Auch darauf konnte man laufen. Es sollen auch welche eingebrochen sein, die man unter großen Schwierigkeiten rausziehen musste.

Ich erinnere mich, wie wohl auch andere hier, an diese Winter. Ich habe es erlebt, dass Schwäne bei zugefrorener Schlei bis zum Hüholzweg wegen Futter kamen, und habe mit einem anderen Jungen kranke Wasservögel in der warmen Gärtnerei Weller in der Adolf-Pohlmann-Straße gepflegt.

Kappeln - Winter 1955/56 - Foto: Elfriede Weber

Winter 1955/56 – von Elfriede Weber „auf dem Eis stehend fotografiert“

Mai 01 2024

Bilderrätsel Nr. 759 – First Of May

In der Vergangenheit hatte ich einige Male zum „Tanz in den Mai“ gebeten. Inzwischen ist bei mir die politische Bedeutung dieses Datums wieder in den Vordergrund getreten, weil der internationale „Tag der Arbeit“ immer wieder von unterschiedlichsten politischen Mächten und Strömungen vereinnahmt wurde, um ihre perfiden Ideologien zu feiern, die mit den Ursprüngen nichts mehr zu tun haben.

Das war vor 90 Jahren auch in Kappeln nicht anders, wie ich kürzlich wieder anhand eines alten Fotos feststellen musste, auf welchem ein Umzug zum 1. Mai zu sehen ist, der am Café Matthiesen vorbei die Mühlenstraße hochmarschiert – angeführt von einem SA-Mann mit der Fahne der Deutschen Arbeitsfront.

Bilderrätsel Nr. 759

Seit diesem Bild geisterte mir der „1. Mai“ im Kopf herum. Auf der Suche nach einem angemessenen „positiven“ Rätselthema habe ich zunächst alle mir bekannten alten „Arbeiterlieder“ durchforstet. Hängengeblieben bin ich schließlich bei Franz Josef Degenhardt und „Wölfe mitten im Mai“:

„August der Schäfer hat Wölfe gehört…“ – doch statt den Anfängen zu wehren, wiegt sich das Dorf in dem bekannten Franz-Josef-Degenhardt-Chanson in trügerischer Sicherheit – bis es zu spät ist. 1965 galt dieses Lied der Gefahr erneuter faschistischer .Bedrohung, war doch die NPD gerade in sieben westdeutsche Landtage eingezogen.
(Kai Degenhardt)

Da die alte eigene Tonbandaufnahme von diesem Lied, das seit über 50 Jahren zu meinem persönlichen „Repertoire“ gehört, nicht mehr existiert, habe ich mich dann gemäß dem alten Monty Python-Motto „And now for something completely different“ am Ende für ein völlig anderes, schöneres und unpolitisches Rätselthema entschieden.

bebopalulaVor 55 Jahren

In Erinnerung an den 1. Mai 1969 – eine Woche vor unseren schriftichen Abi-Arbeiten – habe ich dieses besondere Kalenderblatt ausgewählt.

Frage: Was hat es damit auf sich?

Bee Gees – First Of May

Bilderrätsel Nr. 759

Das echte Bild erscheint beim Berühren oder Anklicken mit der Maus.

Das ist die Single-Hülle, in der von „First Of May“ von den Bee Gees Anfang 1969 erschien und sich im April für 14 Wochen in der deutschen Hitparade festsetzte, davon 8 Wochen unter den Top 10.

Während unserer Abi-Arbeiten war der Titel auf Platz 3. wink

Das alternative deutsche Polydor-Cover ist irreführend! „Lamplight“ war die B-Seite.

Bilderrätsel Nr. 759

Am 21. Februar 1969 traten die Bee Gees mit „First Of May“ in der „This Is Tom Jones“-TV-Show auf – anmoderiert von Lulu, die 3 Tage vor der TV-Ausstrahlung Maurice Gibb geheiratet hatte.

Gelöst wurde dieses etwas ungewöhnliche Spontan-Rätsel von Horst, Jürgen, Runa, Heino und Hans-Werner.

Apr 28 2024

Kappuzzle® 762 – Poststraße

Dieses Foto aus Kappeln wurde 1934 aufgenommen.

Frage: An welcher Stelle?

Drogerie Schubert

Kappuzzle® 762

Nach dem letzten „Käfer“-Rätsel befinden wir uns noch einmal in der Poststraße vor der Drogerie Schubert. Gegenüber, in der Poststraße 8 (Eigentümer: Johannes Ancker), befand sich damals eine Zweigstelle der Schleswig-Holsteinischen Bank, deren Schriftzug sich im Drogerie-Schaufenster spiegelt. Ob und ab wann es dort ein Kino gab, ist unklar. Die „Capitol-Lichtspiele“ starteten jedenfalls erst Weihnachten 1951.

In der Poststraße 11 (später „11a“) errichtete Hans Schubert 1910 einen Neubau und eröffnete dort seine „Kronen-Drogerie“.

Hans Schubert - Kronen-Dogerie (Anzeige von 1954)

Im Vergleich mit einem anderen Foto – abgebildet in der „Stadtgeschichte Kappeln“ von Joachim Ramge – erkennt man, dass sich beim Rätselfoto, das wir von Jürgen Weber bekommen haben, noch kein Schriftzug auf der Fassade befindet.

Erkannt wurde der „Schauplatz“ von Konrad, Heino, Klaus-Dieter, Ingwer, Maren, Hans-Werner, Spezi und Harro.

Apr 26 2024

Bilderrätsel Nr. 758 – Esther Ofarim

bebopalulaVor 60 Jahren

Im aktuellen Heft fanden sich diesmal mehrere schöne Rätselmotive.
Hier kommt ein zweites aus der

Musik Parade Nr. 20 | April 1964

Frage: Wer ist das und wie hieß ihr damals aktueller Film?

Es war mir ein Vergnügen

Bilderrätsel Nr. 758

Musik Parade Nr. 20 | April 1964

Der Film, welchem die Musik Parade eine kurze Notiz widmete, ist zu Recht weitgehend in Vergessenheit geraten. Vor knapp 20 Jahren wurde er auf DVD veröffentlicht, die inzwischen verramscht wird.

Es war mir ein Vergnügen (DVD 2005)Es war mir ein Vergnügen (DVD 2005)

Interessant ist, dass in einer „Jugendzeitschrift“ verschwiegen wurde, dass der Film erst „ab 18“ zugelassen war – wegen der Darstellung von „Kuppelei“, damals noch eine strafbare Handlung. Inzwischen lautet die FSK-Freigabe „ohne Altersbeschränkung“. The times they are a-changing!

Gesungen hat Esther natürlich auch. Der Titelsong erschien 1964 sogar als als Single.

Das ist meine Liebe

Esther Ofarim erkannt und den Film erraten haben Katr!n, Horst, Kalli und Jürgen. Auf Esther tippte auch Maren.

Der Monat ist fast zu Ende, deshalb hier noch schnell Titel- und Kalenderblatt sowie die Hitparaden vom April 1964.

Musik Parade Nr. 20 | April 1964Musik Parade Nr. 20 | April 1964 - Kalenderblatt

MP's Top-30 - April 1964

MP's Top-30 - April 1964

MP's Top-10 international - April 1964

Apr 24 2024

„Innovative“ Nestle-Produkte

Abfüllanlage für NESCAFÉ in Dosen (1959)

Wegen der der Einführung des Gefriertrocknungsverfahrens Mitte der 60er-Jahre wurde bei der Nestle in Kappeln die Produktpalette ausgeweitet auf andere Erzeugnisse, z. B. verschiedene Pulver für Getränkeautomaten. Der maschinelle Abfüllvorgang blieb aber im Prinzip gleich.

Was dabei alles schiefgehen konnte, erfahren wir in den

Nestle-Erinnerungen (2)
von Bernd Koch

Auf dem Foto sieht man eine Mitarbeiterin an einer Maschine und eine Vorrichtung, die von oben auf die Maschine zuläuft.

Durch diese Vorrichtung floss auch das Pulver für die Tüten der Automatengetränke. Oberhalb der Abfüllung befanden sich in einer Art Bunker die Produkte für die Abfüllung in Behältern, die dann von Mitarbeitern auf die Abfüllung gekippt wurden. So weit so gut!

Die Kontrolle lief über das spezifische Gewicht. Pro Stunde kam eine Mitarbeiterin mit einer Tüte ins Labor, das Pulver wurde in einen Trichter geschüttet und mittels einer Kurbel 30-mal „gepresst“. Dadurch entwich die Luft und man konnte feststellen, ob das Pulver in dieser Hinsicht in Ordnung war. Jedes Pulver hatte ein anderes spezifisches Gewicht.

An diesem Tag lief parallel die Abfüllung von Schokopulver und Nescafé.
In einem anderen Raum stand ein Behälter mit Wein. Es sollte Weinpulver hergestellt werden für Maggi-Soßen. Dieser Tank war für den Arbeiter vom Abfüllpulver leicht zu erreichen und er löschte seinen Durst. Er muss wohl sehr durstig gewesen sein, denn mit der Zeit ist bei ihm wohl alles aus dem Ruder gelaufen. Er brachte es fertig, Kaffee- und Schokopulver zusammenzukippen, und unten wurde fleißig abgefüllt.

Es kam, wie es kommen musste. Bernd Koch stellte fest, dass das spezifische Gewicht nicht stimmte. Zum Glück war es Freitagabend und die mir gebrachte Probe war die letzte vor Feierabend. Die Proben davor waren ja in Ordnung und so mussten ja „nur“ die Tüten der letzten Stunde geprüft werden, um den Zeitpunkt der Vermischung festzustellen. Es mussten also umfangreiche Messungen vorgenommen werden und natürlich auch gekostet werden.

Ich hatte am nächsten Tag Wochenenddienst und war morgens schon um
6 Uhr im Labor, als die interessante Aktion begann. Eine Mitarbeiterin des Labors machte Getränke aus den Tüten fertig und die Verkostung durch Labor- und Fabrikationsleitung unter tatkräftiger Unterstützung durch den Laborgehilfen begann. Auf diese Weise konnte man feststellen, ab wann die Vermischung stattfand. Interessant war, wie gut stellenweise die Mischung schmeckte. Dies war der Anlass für den Laborgehilfen Koch, vorzuschlagen darüber nachzudenken, ob man nicht ein neues Getränk auf den Markt bringen soll.

Dies kam bei den Herrschaften nicht gut an. Humor war verpönt. Eine Woche später war ein führendes Mitglied aus der Schweiz in Kappeln. Ich hatte für ihn immer die Zutaten für seine Versuche abgewogen und zu ihm ein gutes Verhältnis. Ich machte ihm den Vorschlag mit dem neuen Produkt aus Spaß. Er lachte und meinte das könnte man ja mal ins Auge fassen. Wie gesagt, alles aus Spaß!

Sehr viel später war ein ähnliches Produkt auf dem Markt, aber sicherlich nicht auf Grund eines im Spaß gesagten Vorschlags auf Gehilfenbasis im Alter von 23 Jahren unter Mithilfe eines Arbeiters, der die Verkostung von Wein übertrieben hatte.

Der besagte Kollege wurde fristlos entlassen, obwohl er schon 20 Jahre im Betrieb war! War damals alles möglich, auch bei Verletzung der Aufsichtspflicht.

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